Ein kraftvoller Schritt, einen tragischen Verlust in einen Ausdruck der Liebe zu verwandeln ...
In the name of love ...
Peter Holub machte es mit seiner fachmännischen Unterstützung und seiner Schneiderwerkstatt "Tailors unlimited" möglich, daß das Names Project Wien im Herbst 1992 mit der Umsetzung der internationalen Idee des Namensprojektes auch in Österreich beginnen konnte. Die Werkstatt ist für alle LeidensgefährtInnen ein Treffpunkt geworden, wo entworfen und mit Peters fachmännischer Hilfe genäht, gestickt, aufgebügelt und Stoff bemalt wurde. Es entstanden ebenso würdevoll schlichte Tücher wie fröhlich bunte - je nach Naturell der Verstorbenen und der Menschen, die ihrer mit einem sehr individuellen Stück Amateurkunst gedenken wollten.
Aus den Filtern behutsamer Trauer
bergen wir die Schönheit, die bleibt...*
... die Trauer zu überwinden und in kreative Energie zu verwandeln.
Vergoß einmal jemand in dieser Atmosphäre Tränen, dann erinnerten sie eher an einen Regen, der die Luft reinigt. Scheinbar nicht verkraftbarer Schmerz wurde mit anderen geteilt: das erleichterte, ihn zu überwinden. So fand eine Frau, die ihrem an AIDS erkrankten Sohn rat- und sprachlos gegenübergestanden war, hier die Gelegenheit zur Aussprache, die sie in ihrer Familie nicht hatte. Hier traf sie Freunde ihres Sohnes, konnte erstmals offen über sein Leben sprechen und lernte allmählich ihn zu verstehen und zu lieben. Als er gestorben war, nähte sie ein Gedenktuch: in der Mitte ein großes auf Stoff gedrucktes Porträtfoto, darunter sein Vorname und der Satz "Nur wer vergessen ist, ist tot". Obwohl sie es schon nach einer Woche fertiggestellt hatte, kam sie lange Zeit noch regelmäßig in die Werkstatt: hier lernte sie auch wieder zu lachen.